Sonntag, 9. November 2014

KNEISNER+DÖRING KWZ30 - Reparatur/Austausch der Antennenbuchse

Voller Freude bekam ich vor geraumer Zeit die Frage gestellt,einem der extrem seltenen KWZ-30 vom Hersteller Kneisner&Döring wieder auf die Beine zu helfen.


Dieser exellente RX ist der erste zivile DSP-Kurzwellenempfänger aus deutscher Produktion.
Und da es den Hersteller leider in alter Form nicht mehr gibt und diese Geräte wegen des ehemals sehr hohen Neupreises ausgesprochen selten sind,freut sich das Bastlerherz über so seltenen Besuch auf dem Löttisch.
Die BNC-Anschlussbuchse war leider vormals stark beschädigt worden.
Deshalb sollte diese getauscht werden.(daß dies noch ein ziemlicher Kampf wird,konnte ich nicht erahnen)
Zunächst wurde der Receiver geöffnet.

Bitte beachtet mal,daß selbst das Gehäuse von innen vernickelt war!


Eines muss angemerkt werden.
Mir scheint der Hersteller hatte besonders günstige Konditionen bei einem Schraubenhersteller.
Zum Einen,war das Gehäuse mit einer unmenge TORX-Schrauben zusammengeschraubt.
Zum Anderen wurde es bei den einzelnen Modulgehäusen erst richtig übertrieben.
Mal ehrlich.
Ich habe noch nie ein Weissblechgehäuse dieser Größe gesehen,daß man mit DREIUNDZWANZIG(!!!)Schrauben versehen hatte.
Unglaublich.
Nachdem nun alle Schrauben entfernt waren,stieß ich in die Eingeweide des Empfängers vor.
Und jetzt kam das ganze Elend zum Vorschein.
Die BNC-Buchse war eigentlich eine handelsübliche BNC-Lochbuchse mit Überwurf.
Diese wurde aber von Innen mit dem Weissblechgehäuse verlötet.

Das ergibt aus technischer Sicht keinen Sinn.

Aber bei der Reparatur sollte dies einige Probleme aufwerfen.



Jetzt musste ich mir erst einmal Gedanken machen,wie ich die Buchse,ohne weitere Schäden zu verursachen,aus dem Gehäuse gefummelt bekomme.

Zunächst musste das Relais ausgelötet und die Verbindung des Mittelpins von der Buchse getrennt werden.



Der außenliegende Teil der BNC-Buchse wurde nun mit dem Dremel vorsichtig abgetrennt.
(ich glaube den Messingstaub der Buchse kann ich noch in Wochen in jeder Ecke finden...was für ne Sauerei)


Unter dem Einsatz von viel Hitze versuchte ich zunächst die Buchsenüberreste zu lösen.
Aber das reichte trotz reichlich Leistung leider nicht.
Also musste die Bohrmaschine ran.
Unter Anwendung roher Gewalt und viel Hitze,konnte ich letztlich die Überreste lösen.


Da der Eigentümer ein Freund von N-Buchsen ist,beschloss ich eine herkömmliche Flanschbuchse für diesen Einsatz zu modifizieren.
Eine handelsübliche Huber&Suhner wurde zunächst von ihrem Flansch befreit und für den Einbau vorbereitet.


Diese Buchse konnte nun im Gehäuse eingebaut werden.Da die Buchse kein Billigschrott ist,besitzt diese natürlich ein Dielektrikum aus PTFE und schmilzt somit nicht beim Löten.
Somit ist die defekte BNC einer neuen N-Buchse gewichen.


Im Zuge der weiteren Sanierungsarbeiten,werden das Relais und die anderen demontierten Bauteile,sowie der Anschluss der Buchse wiederhergestellt. 




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